Mundart • Es Haisje Glääner Schbadds Kleiner Spatz -1992 Du glääner Schbadds! Wie isch noch so e glääner Schbadds waa, hasch du nidd vill gezähld. 's had vill se vill genn vun eisch. Unn das driggd de Wäärd. Was ebbes gille will, muss  schillere, muss uffalle, muss  selde sinn odder wenischdens deier. Eerschd jedds, wo selbschd ihr, ihr mundere Kerlscher ans Ausschderwe gehn, jedds merge se, was má váliere. Unn dass du hiehin geheerschd. Wie scheen du bischd. Was forr e glòòres puddsisches Wunner. Wie froh de emm machschd - ännfach so. Unn dass  má ohne disch nim'meh sinn, was má mid dir hädde sinn kinne. Mei Schbròòch, mei Bladd. Wie isch e glääner Schdobbe waa, hasch du nidd vill gezähld. 's hann disch se vill Leid geschwäddsd - unn dezu noch die falsche. Unn das driggd de Wäärd. Was ebbes gille will, muss  glingle, rabbele, rumse, uffalle, selde sinn odder wenischdens deier. Eerschd jedds, wo du, drodds aller Urwiggsischkääd unn Grafd ans Ausschderwe gehn kinndschd, jedds merge mansche, was má váliere. Unn dass du hiehin geheerschd. Wie scheen de bischd. Wie du das saaschd, was má mennd. Wie froh de emm machschd - ännfach so. Unn dass má ohne disch nim'meh sinn, was má mid dir hädde sinn kinne. Du glääner Schbadds! Unn du, mei Mudderschbròòch! Urald unn eewisch jung. Uns aanvádraud. Solle ná das nidd iwwerlääwe? Noch Hoffnung? Die Einstimmung ins Thema besorgen real existierende Hausinschriften Dies Haus ist mein und doch nicht mein, dem Zweiten wird es auch nicht sein, den Dritten trägt man auch hinaus - drum Wanderer sag, wem ist dies Haus? Dies Haus ist mein und doch nicht mein, ich gehe aus, du gehest ein. Mein, wer wird wohl der Letzte sein! Dies Haus ist mein und doch nicht mein beim Nächsten wirds genau so sein den Dritten trägt man auch hinaus nun sag mir, wem gehört dies Haus Die Widmung darf auch dieses Mal nicht fehlen Meine groose Schweschdere Hannelore, Gisela unn Brunhilde, die ma als die Hòòr aus de Aue gemachd hann, wie's  noch needischer waa. Dies Haus ist mein und doch nicht mein. Der vor mir war, glaubt auch, s´wär sein. Er ging hinaus und ich hinein und nach mir wird es auch so sein. Dies Haus ist mein und doch nicht mein, wer nach mir kommt, wird`s auch so sein, dem dritten wird es übergeben, der vierte hat nicht`s ewge Leben, den fünften trägt man auch hinaus, drum sag mein Freund, wem ist dies Haus? Vòòreweg gesaad (muß'ma nidd unbedingd lese) Eigentlich sollte es schon im vergangenen Jahr ein etwas dickeres Buch geben, mindestens so dick wie mein 1995 erschienenes 'Was wääs dann isch...?!', vielleicht aber auch noch etwas umfangreicher. Leider kann daraus auch in diesem Jahr nichts werden. Soviel ist gewiß: Die Welt wird daran nicht zugrunde gehen. So wird es denn doch wieder wie 1998 eine kurze Sammlung von Texten, die inhaltlich in einem inneren Zusammenhang stehen. Thema ist diesmal die Grauzone zwischen bewußter Bewahrung, unreflektierter Hinnahme und zumindest fahrlässig verursachtem Verlust von Identität. 'Aufgehängt' wird diese Sammlung an dem bereits 1985 entstandenen Text 'Es Haisje'. Nach diesem Text wurde bei Lesungen besonders häufig gefragt. Das Problem bestand darin, daß er zwar seiner Länge wegen den Rahmen einer 'normalen' Sammlung gesprengt hätte, daß er aber andererseits für eine eigenständige Veröffentlichung doch wieder zu kurz war. Ich denke, in der vorliegenden Sammlung könnte er sich einigermaßen wohlfühlen. Und besonders würde es mich freuen, wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, entdecken könnten, daß die hier versammelten Texte – natürlich nur in einem für Sie rundum erfreulichen Zusammenhang – auch etwas mit Ihnen ganz persönlich zu tun haben könnten. Peter Eckert