Mundart • Geliehene Ideen (Übertragung, Nachdichtung) Drei Männer im’me Bood (forr niggs se saan vum Hund) vum Jerome K. Jerome (1889) Jerome K. Jerome * 02.05.1859 – Walsall, Staffordshire + 14.06.1927 – Northampton Meine Vorbemerkung Ich gestehe: Seit meinem zwölften Lebensjahr hatte ich wohl kein Buch öfter in der Hand als dieses. Die meisten deutschen Übersetzungen, die ich kenne, tragen den Titel »Drei Mann in einem Boot«. Die erste, stark gekürzte, wie ich später feststellte, war die Treuegabe für fünfjährige Mitgliedschaft im Bertelsmann-Lesering. Die letzten, die ich meiner Sammlung einreihte, waren Hörbücher: Wieder mal gekürzt, aber sonst nicht übel, drei CDs von Siegfried W. Kernen. Und tatsächlich vollständig (soweit ich das beurteilen kann) gelesen von Götz Alsmann; einziger Fehler dieser Fassung: Etwas zu schnell, zuweilen fast gehetzt. Lieber eine CD mehr und dafür in einem dieser Geschichte angepassten Sprechtempo. Schließlich ruderten Jerome, Harris und George (vom Terrier Montmorency ganz zu schweigen) die Themse aufwärts. Das --- braucht --- seine --- Zeit. Unter dem Titel »Drei Mann in einem Boot« gab es auch ein harmlos-nettes Filmchen mit Hans Joachim Kulenkampff, Heinz Erhardt und Walter Giller. Man sollte nur wissen, dass die Geschichte von deren Fahrt auf einem Motorschiffchen rheinabwärts vom Bodensee nach Amsterdam mit diesem Buch so gut wie nichts zu tun hat. Ja, das Problem mit dem Kartoffelschälen oder das mit der Butter, die am Hosenboden klebt, das schon... Vielleicht gibt’s noch eine oder zwei Fünf-Sekunden-Sequenzen, die mir im Augenblick nicht einfallen. Dagegen kann sich das Buch nicht wehren. Was allerdings den Reiz von Jerome K. Jeromes Erzählung ausmacht, das ist wohl von keinem Film auch nur einigermaßen adäquat einzufangen. Die Bootsfahrt und die Vorbereitungen bilden nur den Rahmen für Ausflüge ins Menschenleben, das für mich nicht selten verblüffende Parallelen zu unserem Dasein über 120 Jahre später aufweist. Man kann sich vorstellen, dass beim Rudern nicht unablässig geplappert wird, während sich das Boot gegen die Strömung langsam vorankämpft. So ist es fast unvermeidlich, dass sich die Gedanken, vergleichbar dem freilaufenden Hund beim Spaziergang, ihre eigenen Seite-, Sonder- und Abwege suchen, sich mal hier, mal da tummeln, vom Hundertsten ins Tausendste kommen und von allerlei Hölzchen zu nicht weniger Stöckchen springen. Diese Abschweifungen, Geschichten aus dem eigenen Leben, Gehörtenes und Gelesenes, Überliefertes und alltagsphilosophische Betrachtungen machen zu bestimmt drei Vierteln den Reiz des Buches aus. Wie Perlen an einer Schnur reiht Jerome Episoden und Anekdoten auf, er scheint vollen Schnurren und Schwänke zu stecken – wie ein alter Kater voller Flöhe. Der Ich-Erzähler ist ein ausgezeichneter Beobachter seiner selbst, seiner Umgebung, seiner Zeit. Er stellt Zusammenhänge her und zieht überraschende Schlussfolgerungen. Er greift hinein ins volle Menschenleben und hält doch immer auch unauffällig die Distanz, die vor Peinlichkeit bewahrt. Für mich ist das Buch nicht nur unterhaltsam, sondern immer wieder auch unaufdringliche praktische Lebenshilfe. Ich gestehe: Meine Englischkenntnisse befähigen mich eigentlich nicht zum literarischen Übersetzer. Aber mittlerweile habe ich das Ganze so sehr verinnerlicht, dass ich mich doch mal dran wage. Interessante Beobachtung: Auch die professionelllen Übersetzer langen zuweilen kräftig daneben. Was soll’s, es mindert den Spaß an der Sache nur unwesentlich. Ein Wort noch zu den Eigennamen. Ich »platte sie ein«. Ich versuche mir vorzustellen, wie Orts- und Personennamen wohl klängen, wenn wir sie in unsere Mundart einpassen müssten. Und wo es vielleicht gänzlich unverständlich würde, füge ich eine Erläuterung bei. Im Augenblick stecke ich schon eine geraume Weile im 4. Kapitel. So richtig weiß ich noch nicht, wann und wie es weiter geht. Nehmen wir uns mal das vor, was schon bearbeitet ist. Der Rest wird sich finden. Ich lade Sie ein zu einer literarischen Bootsfahrt, die ich immer und immer wieder unternehme, ohne dass es mir je langweilig wurde. Wollen wir es wagen? Ich würde mich freuen. Ihr Peter Eckert Texte zum Lesen (PDF) und analog zum Hören (MP3-Demo) siehe unten nach “Meine Vorbemerkung” Drei Männer im’me Bood  (forr niggs se saan vum Hund) vum Jerome K. Jerome     iwwerdraa in Sabrigger Bladd  •  vum Peter Eckert